Ein Märchen mit Herz, über Handwerk und Heimat und über einen ganz besonderen Tweedstoff - unseren German Tweed!

Es war einmal in einem geheimnisvollen Land namens Frankenwald, wo in einem klitzekleinen Dorf mit dem außergewöhnlichen Namen Ort in der Nähe von Helmbrechts ein besonderer Tweedstoff hergestellt wurde. Dieser Tweed war so einzigartig und magisch, dass er in der ganzen Welt keinen Vergleich fand. Helmbrechts war stolz auf seinen Ruf als „der Kleiderschrank der Welt“, denn es war der einzige Ort, an dem dieser zauberhafte Stoff produziert wurde.

Gründerfamilie Zuleeg vor dem Gründerhaus


Der einzigartige Stoff, bekannt als „German Tweed“, war nicht nur wegen seiner harmonischen Farben und klassischen Mustern berühmt, sondern auch wegen seiner  geheimnisvollen Kräfte, die ihn umgaben. Man erzählte sich, dass der Tweed von den feinen Fäden des Morgentaus und dem Glanz der Sterne durchzogen war, die in der klaren Nacht über dem Frankenwald funkelten. Aber das Geheimnis seiner Magie begann mit der Wolle, die von den deutschen Schafen stammte, die auf den saftigen Weiden des tiefsten  Frankenwaldes grasten. Nur die Weber von Helmbrechts wussten, wie man diese magischen und nachhaltigen Elemente in den Stoff wirkungsvoll einwebte.

Schafhirte mit Schafen

Eines Tages hörte eine junge Schneiderin namens Ines von den Wundern des German Tweeds. Sie lebte weit entfernt in einer großen, geschäftigen Stadt namens Hof und träumte davon, ein Stück dieses besonderen Stoffes zu besitzen. Sie hatte gehört, dass der Tweedstoff nicht nur außergewöhnlich schön, sondern auch kraftvoll war – wer ihn trug, konnte seine innere Stärke, seine Kreativität und seine Schneiderkünste grenzenlos entfalten.

Außerdem erfuhr sie, dass die Einwohner von Ort viermal im Jahr weltbekannte Nähcamps veranstalteten, bei denen Näherinnen aus der ganzen Welt zusammen kamen, um ihre Fähigkeiten zu teilen und zu erweitern. Diese Nähcamps waren so begehrt, dass es äußerst schwierig war, einen Platz dafür zu ergattern. Doch Ines hatte es beim 3. Anlauf tatsächlich geschafft und freute sich nun unbändig auf diese einmalige Gelegenheit.

Junge blonde Dame, die lächelnd in die Kamera schaut

 

Also machte sich die kecke Hoferin mit ihrem ganzen Ersparten und zwei Paar Wärschtla  auf den langen und beschwerlichen Weg nach Helmbrechts. Die Reise zu Fuß mit ihrer sperrigen Nähmaschine auf dem Rücken war voller Herausforderungen, aber Ines war fest entschlossen, einmal den German Tweed zu fühlen und unbedingt an einem dieser berühmten Nähcamps teilzunehmen. Sie durchquerte dichte Wälder, überquerte glitzernde Flüsse und bestieg steile Berge, bis sie völlig erschöpft aber glücklich endlich das beschauliche Weberdorf im Frankenwald erreichte.

Gemälde von der früheren Weberei vor dem Kriegswald

Im kleinen Örtchen angekommen, wurde sie von den freundlichen Webern herzlich empfangen. Die Menschen hier waren für ihre Handwerkskunst und ihre Gastfreundschaft bekannt. Die Dorfbewohner erklärten Ines, dass der German Tweed nicht einfach gekauft werden konnte – man musste ihn sich verdienen.

Die junge Schneiderin wurde somit auf eine besondere Prüfung vorbereitet. Sie musste ihre Fähigkeiten und ihre Kreativität als Schneiderin beweisen, indem sie verschiedene Aufgaben erledigte, die das Dorf und seine Menschen unterstützten. Sie half, alte Schneider - und Webereiwerkzeuge zu reparieren, entwarf wunderschöne Kleidungsstücke für die Dorfbewohner und schenkte den vielen Kindern im Dorf Freude mit ihren kunstvollen Kreationen.

Ausschnitt Webmaschine mit German Tweed

Doch das war nicht alles. Ines musste auch das Handweben lernen, eine Kunst, die von Generation zu Generation in Helmbrechts weitergegeben wurde. Unter der geduldigen Anleitung des Firmengründers Wilhelm Zuleeg lernte sie, wie man die magische Wolle von den deutschen Schafen spann und webte. Sie erfuhr, wie wichtig Geduld, Präzision und Hingabe in diesem Handwerk waren.

Während ihres Aufenthalts im Dorf durfte Ines natürlich auch an einem der legendären  Nähcamps teilnehmen. Die Atmosphäre war von kreativer Energie erfüllt, und überall summten Nähmaschinen. Die emsigen Teilnehmerinnen tauschten Ideen aus und lernten voneinander. Es war eine unvergessliche Erfahrung, die Ines in ihrem Handwerk und ihrem Selbstvertrauen stärkte.

Leinwand mit Impressionen vom Nähcamp

 

Nachdem sie alle Aufgaben mit Bravour gemeistert hatte und das Nähcamp zu Ende ging, luden die Weber von Zuleeg sie zu einem großen Fest ein. Bei dieser Zeremonie, unter dem Sternenhimmel und dem Glanz der feinen Stoffe, spürte Ines die Verbundenheit und den Respekt, den die Dorfbewohner für ihre Handwerkskunst empfanden.

 

Am Ende des Festes überreichten die Weber Ines ein Stück des kostbaren Stoffes, das in den schimmernden Farben des Morgentaus leuchtete. Ines versprach, den German Tweed mit Respekt und Dankbarkeit zu verwenden und ihre Schneiderkunst zu nutzen, um anderen zu helfen.

Handgewebter Stoff

Mit dem German Tweed zurück in ihrer Stadt, wurde Ines eine gefeierte Schneiderin, deren außergewöhnliche Kreationen und ihr großes Herz die Menschen begeisterten. Die Kleidungsstücke, die sie schneiderte, wurden nicht nur bewundert, sondern verliehen den Trägern auch Mut und Stärke und unser German Tweed wurde berühmt auf der ganzen Welt! 

Vortrag  mit Zuhörern und Sprecher A.Rossner

Und so erzählt man sich noch heute, 100 Jahre später, die Geschichte von Helmbrechts – dem wahren Kleiderschrank der Welt. Ein Ort voller Magie, an dem Fäden zu Träumen werden, Kreativität wie ein warmer Wind durch die Webstühle weht und der einzigartige German Tweed auch heute noch die Herzen der Menschen verzaubert.

Und wer genau hinhört, der kann ihn überall rauschen hören – den Webstuhl mit dem Stoff, aus dem Märchen sind. 

Pssst - hörst Du es auch? 

Steffi


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